In unserer vom Wasserrad angetriebenen Mühle wird das im Umland angebaute Getreide zu Mehl verarbeitet
Wasserradmühlen gehören zu den ältesten und wichtigsten technischen Errungenschaften der Menschheit - bis ca. 1200 v. Chr. geht die Geschichte hier zurück. Wurden durch die fortschreitende technische Industrialisierung Mühlen zum größten Teil zwar verdrängt, erinnert man sich insbesondere in heutigen Zeiten der knapper werdender Ressourcen dieser umweltschonenden Energiequelle.*
Unsere Mühle ist bereits seit Generationen wichtiger Bestandteil des Hofes. Das derzeitige Gebäude ersetzt seit dem Jahre 1952 die bis dahin genutzte Mühle. Im Rahmen einer Vergrößerung und Modernisierung wurde diese abgerissen, um sie dann mit der Kraft vieler helfender Hände neu zu errichten. Martin Will als Meister des Müllerhandwerks sorgt hier dafür, dass aus dem in der unmittelbaren Umgebung geernteten Körnern die Grundlage des täglichen Brotes entsteht. Schauen Sie einmal hinter die Kulissen und lassen sich die Herstellung von Mehl und die faszinierende Technik der Maschinen, die allesamt mit der gelieferten Energie eines einzigen Wasserrades angetrieben werden, vorführen.
Gewinnen Sie schon hier einen kleinen ersten Eindruck vorab.
Die Wasserkraft dieses einen Mühlrades liefert die Energie für insgesamt fast 50 Antriebe der Maschinen in der Mühle! Dazu wird die vom Wasserrad erzeugte Antriebskraft über Transmission an alle Geräte und Fördereinrichtungen übertragen.
Der Verarbeitungsprozess der Körner zu Mehl beginnt mit einem gründlichen Reinigung. Das Korn wurde im Umland von verschiedenen Bauern angebaut, bevor es zur Mühle geliefert wurde. Hier wird das Korn mittels dem Elevator zum ersten Reinigungsgerät befördert, dem Apiriteur.
Hier wird - wie man so schön sagt - die Spreu vom Weizen getrennt, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Dieser Prozess setzt sich im nächsten Gerät fort, wenn die Körner den Trieur passieren und Getreidekörner von Unkrautsamen sowie im Anschluss in der Schälmaschine von den losen Schalenteilen und Keimlingen befreit werden.
Schließlich beginnt die eigentliche Mahlung der Körner, wenn sie - wiederum über Elevatoren - zum Quetschstuhl (links) transportiert werden, von wo aus ihr Weg sie weiterführt zum Walzenstuhl (rechts). Dieser Weg führt über den sogenannten Plansichter, der durch eine Siebeinrichtung das Mehl aussondert, das bereits fein genug gemahlen ist. Wie oft der Mahlvorgang wiederholt wird, hängt nun davon ab, welchen Mehltyp man als Endprodukt herstellen möchte - je dunkler das Mehl ist, desto öfter durchlaufen die Körner diesen Prozess.
Das Mehl der einzelnen Mahlvorgänge wird in der Mischmaschine (links) gesammelt. Rechts sehen wir die Sackbank, wo das "fertige" Mehl in Säcken abgefüllt wird, um in Backstuben zu leckeren Teigwaren verarbeitet zu werden.